Neuropsychologische Therapien sind angezeigt nach akuten neurologischen Erkrankungen wie:

• Z.n. Schlaganfall, Hirnblutung
• Z.n. Schädel- Hirn- Trauma,
• Z.n. Exzirpation von Gehirntumor,
• entzündliche Erkrankungen wie Encephalitis und Multiple Sklerose
• Hypoxie  

Die Indikationsstellung erfolgt zweistufig:

1. Feststellung der neurologischen Grunderkrankung durch einen Facharzt für Neurologie, Nervenheilkunde oder Psychiatrie
2. Diagnostik der kognitiven, emotionalen und Verhaltensstörung durch weitere Behandelnde: PsychotherapeutIn/ FachärztIn mit Zusatzqualifikation Klinische Neuropsychologie

Die Indikation besteht, wenn eine Diagnose i.S. der ICD 10 gestellt werden kann:

• organisch amnestisches Syndrom
• organisch emotional labile Störung
• leichte kognitive Störung
• Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer Schädigung des Gehirns

Als weitere Bedingungen gelten ausreichende Aufmerksamkeit für eine Behandlung sowie eine positive Prognose.

Ausgeschlossen von der neuropsychologischen Therapie sind angeborene Schädigungen der Hirnfunktionen, Störungen ohne Schädigungen des Gehirns wie z.B. Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADHS und fortschreitende Erkrankungen des Gehirns im fortgeschrittenen Stadium (z.B. hochgradige Demenz).

Die neuropsychologische Diagnostik und Behandlung sollte unverzüglich nach der Erkrankung beginnen, spätestens 5 Jahre nach akutem Ereignis oder Beginn der kognitiven Beeinträchtigungen (z.B. bei Multiple Sklerose). Bei längerem Zwischenraum muss von der NeuropsychologIn  bei bestehender Indikation für die Therapie ein Sonderantrag bei der Krankenkasse gestellt werden.

Die Therapie kann nach Indikationsstellung sofort begonnen werden. Ein individueller Therapieplan ist die Grundlage der Behandlung, eine Abstimmung mit weiteren Heilmittelerbringern hinsichtlich der Zielstellungen der Therapie ist erforderlich.